Hat Joggen überhaupt einen Einfluss auf unseren Körper? – Und wie groß ist dieser? In diesem Artikel werden wir uns Joggen aus der Sicht eines Fußballers ansehen, aber auch die Vor- und Nachteile für den Alltag ansehen.
Hi, ich jogge bereits seit vielen Jahren regelmäßig – ab und zu kürzere Strecken aber auch bis zu 30 km (das Höchste bisher). Ich habe schon öfter mitbekommen, was sich andere Läufer durch das Joggen erhoffen und auch ich hatte anfangs meine Vorstellungen und Erwartungen, vor allem im Bezug auf meine Fußballleistung. Inwieweit sie eingetroffen sind, erzähle ich jetzt.
Aller Anfang ist schwer
Ja, am Anfang ist es nicht leicht. Vor allem im Vergleich mit Joggern, die bereits seit mehreren Jahren laufen, ist es erstens unmöglich, gleich zu Beginn mitzuhalten. Zweitens vergeht dadurch schnell die Motivation. Dafür, finde ich, passt das Zitat von Theodor Roosevelt: „Vergleich ist der Dieb der Freude“ Es macht einfach mehr Spaß, ohne irgendwelche Erwartungen oder Vergleiche loszulegen. Dann kann sogar zu Beginn schon Freude am Laufen aufkommen.
Und viele Beginner habe die Hoffnung, dass sie durch das Joggen abnehmen. Aber eines ist sicher: du wirst am Anfang enttäuscht sein! Durch ein- bis zweimal Joggen wird auf der Waage noch nicht viel zu sehen sein. Doch genau diese ersten Male werden auch die anstrengendsten sein, da sich der Körper noch nicht an die Belastung gewöhnt hat. Es ist wie in einigen Studiengängen: Am Anfang werden alle aussortiert, die ihr Ziel nicht voll und ganz erreichen wollen. Wer früh aufgibt, wird nicht die vielen Vorteile erfahren, die das Joggen mit sich bringt.
Die Vorteile des Joggens
Es gibt so viele tolle Vorteile, die weit darüber hinausgehen, nur ein paar Kilos zu verlieren. Ich persönlich fühle mich nach dem Joggen großartig. Ich habe plötzlich Energie. Obwohl ich gerade einige Kilometer zurückgelegt habe und Minuten zuvor noch tot umfallen könnte. Ich habe mich natürlich gefragt, woran das liegt – Und bin auf eine Antwort gestoßen: Beim Joggen pumpt der Körper mehr Blut durch den Körper als sonst. Dadurch gelangt sehr viel Sauerstoff in die Muskeln, was letztendlich zu mehr Energie führt. Und jetzt wird es richtig spannend. Ein weiterer Faktor spielt dabei natürlich auch die Ernährung.
Ich habe bei Joggingrunden in der Früh festgestellt, dass ich mich den Tag über mehr konzentrieren kann. Es war fast, als könnte ich die Aufgaben, die mir über den Tag begegnet sind, viel besser lösen. Auch hier habe ich eine Antwort auf das Phänomen gefunden: Das Gehirn wird besser durchblutet. Als wäre es nicht alles, haben Studien sogar herausgefunden, dass die Hirnsubstanz bei Läufern mehr wird. Also macht Joggen demzufolge sogar langfristig schlauer. Ich habe diese Wirkung zwar nicht direkt gemerkt, aber es motiviert auf jeden Fall. Was auch motiviert, ist die Tatsache, dass Joggen das Risiko für verschiedenste Krankheiten erheblich senkt, darunter Herz-Kreislauf-Probleme, Schlaganfälle, Osteoporose, Depression, Diabets, Krebs, etc. Ich stelle mir fast schon die Frage, wo es nicht hilft ☺ Intervall-Training hat dabei eine ähnliche Wirkung und unterstützt die Fußballer-Leistung fast noch mehr. Jetzt kommen wir zu allen, die durch Joggen abnehmen wollen:
Wie bereits gesagt, hilft Joggen anfangs sehr wenig beim Abnehmen. Stattdessen wird im Laufe der Zeit die Fettverbrennung des Körpers angekurbelt. Das führt dazu, dass der Körper besser im Stande ist, Fett zu verbrennen – und das sogar im Ruhezustand.
Außerdem entstehen Muskeln an den Beinen, dem Po und dem Bauch. Diese erleichtern das Joggen merklich und außerdem verbrennen sie sogar beim Schlaf mehr Kalorien. Das Joggen macht mit der Zeit mehr Spaß, weil sich der Körper einfach besser an die Belastung anpasst. Zudem purzeln die Pfunde irgendwann. Ungefähr nach 5-8 Wochen sind dann klare Veränderungen zu beobachten. Ungefähr 30 Minuten pro Einheit sind ein goldenes Mittelmaß. Hier kommt die innere Pumpe voll in Fahrt und am Ende bin ich ausgelaugt genug. Wann es bei mir zu viel ist, erzähle ich als nächstes.
Das Optimum für Fußballer
Vor allem aus der Sicht eines Fußballers ist es interessant, ob das lange Ausdauertraining einer Joggrunde Effekte hat. Die kurze Antworte: Ja, klar. Es verbessert die Ausdauer. Wer 90 Minuten spielen will, bei dem aber nach 70 Minuten schon die Puste ausgeht, der braucht Ausdauer. Dann kann Joggen sinnvoll sein.
Aber es geht besser. Das Fußballspiel besteht aus Phasen des Laufens, Joggens und Rennens – und dies im Wechsel. Es gibt genau dafür eine Trainingsmethode, das sogenannte Intervalltraining. Es besteht auch Laufen, Joggen und Rennen im Wechsel. Diese Methode ist zwar anstrengender, doch dafür gilt sie als effektiver für den Spieler und auch zum Abnehmen.
Nichtsdestotrotz kann auch Joggen genutzt werden, um sich als Fußballer auf die Saison vorzubereiten, bestenfalls in Variation mit den Intervallläufen. Wenn du aktiver Fußballer bist, dann gibt es hier ein Buch, dass sich mit dem optimalen Selbsttraining auseinandergesetzt hat. In nur geringer Zeit ist durch das richtige Training eine große Verbesserung möglich.
Wann es zu viel ist
Ich mag zwar David Goggins und finde seine Reden sehr motivierend, doch beim Joggen gibt es einen Punkt, bei dem es besser ist, aufzuhören. Ich habe diesen Punkt bereits mehrere Male erreicht. Wenn das Seitenstechen mehrere Minuten anhält und es so scheint, als würde es immer schlimmer werden, dann ist es erfahrungsgemäß besser, aufzuhören. Anderenfalls können eine gelernte Atemtechniken helfen, das Seitenstechen zu minimieren.
Ein noch eindeutigerer Endpunkt tritt ein, wenn das Gefühl aufkommt, sich übergeben zu müssen. Dafür ist es auch im Voraus wichtig, nicht zuviel zu essen und auch nicht allzu viel zu trinken. Natürlich ist Trinken wichtig, aber direkt davor nicht mehr als 0,5 Liter, sonst schwabbt das Wasser im Bauch umher.
Auch wenn sich das Gesicht weiß färbt, ist das kein gutes Zeichen. Eines Nachmittags bin ich nach Hause gekommen und habe mich miserabel gefühlt. Ich bin eine Stunde in der Mittagshitze gejoggt, weil ich es in der Früh verpasst habe und am Abend keine Zeit mehr hatte. Trotz der extremen Wärme war mein Gesicht ziemlich weiß gefärbt, obwohl es rot sein sollte. Es ist ein klares Zeichen, dass etwas nicht gepasst hat. Auch das Joggen zur Mittagshitze im Sommer kann ich deshalb nicht empfehlen. In der Früh oder am Abend ist es auch viel angenehmer. Ich muss auch dazu sagen, dass solche Grenzen durch regelmäßiges Training erweitert werden können. Aber um sich da merklich zu steigern, empfehle ich 2-3 Mal in der Woche zum Joggen zu gehen.
Die richtigen Schuhe
Viele Jahre bin ich mit normalen Sportschuhen gejoggt und das geht auch. Ich habe nichts vermisst. Irgendwann bin ich auf professionelle Laufschuhe umgestiegen – seitdem würde ich nie wieder tauschen wollen. Der Laufkomfort ist bei den richtigen Laufschuhen so viel höher.
Außerdem schonen die richtigen Laufschuhe den Körper vor den ständigen Erschütterungen, die mit dem Laufen einhergehen. Das kann verhindern, dass irgendwann Verschleißschäden auftreten. Auch bei Anfängern kommt es oft zu Schäden an den Gelenken, weil der Körper diese Belastung nicht gewöhnt ist. Das gilt vor allem für Jogger mit mehr Körpergewicht, da die Gelenke mehr tragen müssen.
Fazit
Das Laufen hat viel mehr Vorteile für den Menschen als nur das Abnehmen. Viele Prozesse laufen im Inneren ab. Wer sie kennt, kann eine menge Motivation tanken, ohne dass die Waage direkt Resultate zeigt. Es lohnt sich, am Joggen dranzubleiben. Seine aktuellen Grenzen zu erfühlen und dann auch aufzuhören ist wichtig, genauso wie es die richtige Schuhwahl ist. Wer sich damit etwas auseinandersetzt, kann einige Schäden bereits im Voraus abwenden.
Jetzt mehr über das Krafttraining oder Schnelligkeitstraining erfahren.
Ich wünsche viel Erfolg beim eigenen Joggen!
Quelle
Miko HC, Zillmann N, Ring-Dimitriou S, Dorner TE, Titze S, Bauer R. Auswirkungen von Bewegung auf die Gesundheit [Effects of Physical Activity on Health]. Gesundheitswesen. 2020